Überleben von Meerforellen-Smolts in einem dänischen Tieflandfluss und einem neu geschaffenen See

In der malerischen Landschaft Dänemarks, wo sanfte Hügel und üppige Wälder auf kristallklare Bäche und Flüsse treffen, spielt sich eine bemerkenswerte Geschichte ab. Es ist die Geschichte der Meerforelle, einer Fischart, die sowohl in Süß- als auch in Salzwasser lebt und deren Lebenszyklus eine faszinierende Reise von den Flüssen ins Meer und wieder zurück beinhaltet.

Die Studie, die wir heute betrachten, konzentriert sich auf den Egå-Fluss, einen kleinen dänischen Tieflandfluss, und den neu geschaffenen See Egå Engsø. Die Wissenschaftler untersuchten das Überleben der Meerforellen-Smolts – junge Forellen, die sich auf ihre erste Reise ins Meer vorbereiten – in diesem speziellen Gewässersystem.

Die Forscher fanden heraus, dass die Überlebensrate der Meerforellen-Smolts im Egå-Fluss und im Egå Engsø-See stark von verschiedenen Umweltfaktoren abhängt. Sie analysierten die Daten mit einem binomialen verallgemeinerten additiven Modell (GAM), um die Beziehung zwischen der Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Passage und den Umgebungsparametern zu untersuchen.

Was sind Smolts?

Smolts sind junge Lachse oder Forellen, die eine Reihe von physiologischen Veränderungen durchlaufen, um sich auf das Leben im Salzwasser vorzubereiten. Dieser Prozess wird als „Smoltifizierung“ bezeichnet. Während dieser Phase ändern die Fische oft ihre Farbe, um eine silbrige Tönung zu erhalten, die ihnen hilft, im offenen Meer weniger sichtbar zu sein. Sie entwickeln auch die Fähigkeit, Salzwasser zu tolerieren, indem sie ihre Nieren- und Kiemenfunktionen anpassen. Nach Abschluss der Smoltifizierung wandern die Fische vom Süßwasser, in dem sie geboren wurden und aufgewachsen sind, ins Meer.

Die Studie zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Passage bei etwa 7 Grad Celsius am höchsten ist. Bei höheren Temperaturen, bis zu etwa 11,8 Grad Celsius, sinkt die Wahrscheinlichkeit auf ein Minimum von 20%. Jenseits dieser Temperatur steigt sie jedoch stetig wieder an. Es gibt auch eine Tendenz, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Passage mit steigendem Abfluss bis zu einem Wert von etwa 520 Litern pro Sekunde zunimmt. Wenn der Abfluss diesen Wert übersteigt, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Passage wieder.

Die Forscher stellten auch fest, dass die Überlebensrate der Meerforellen-Smolts nach der Schaffung des Sees auf durchschnittlich 26% pro Jahr sank. Sie vermuten, dass die Hauptursache für die Sterblichkeit von Lachs-Smolts beim Durchqueren von Seen die Prädation durch andere Fischarten und Vögel ist. Der Nördliche Hecht (Esox lucius) ist in diesen Lebensräumen der Top-Prädator. Es wird angenommen, dass sich eine große Hechtpopulation im Egå Engsø-See etabliert hat, da er als ideales Habitat gilt.

Die Studie zeigt deutlich, dass künstliche Seen und Teiche die Bemühungen um den Schutz und die Erhaltung von Lachsarten gefährden können. Angesichts des ökologischen und wirtschaftlichen Werts der anadromen Meerforelle empfehlen die Forscher dringend die Entwicklung von Techniken zur Verbesserung der Passage von Smolts in bestehenden und geplanten künstlichen Gewässern.

Diese Studie ist ein wichtiger Schritt in unserem Verständnis der Herausforderungen, denen Meerforellen-Smolts in Dänemark gegenüberstehen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf diese bemerkenswerten Fische zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Überlebensraten zu verbessern. Es ist eine Geschichte, die uns daran erinnert, dass wir alle eine Rolle bei der Bewahrung der natürlichen Wunder unserer Welt spielen.

Haupterkenntnisse

  • Die Überlebensrate der Meerforellen-Smolts im Egå-Fluss und im neu geschaffenen See Egå Engsø hängt stark von verschiedenen Umweltfaktoren ab. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Passage ist bei einer Wassertemperatur von etwa 7 Grad Celsius am höchsten und sinkt bei höheren Temperaturen.
  • Nach der Schaffung des Sees sank die Überlebensrate der Meerforellen-Smolts auf durchschnittlich 26% pro Jahr. Die Hauptursache für die Sterblichkeit der Fische ist wahrscheinlich die Prädation durch andere Fischarten und Vögel, insbesondere den Nördlichen Hecht.
  • Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Meerforellen-Smolts zu berücksichtigen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Überlebensraten zu verbessern. Die Forscher empfehlen die Entwicklung von Techniken zur Verbesserung der Passage von Smolts in bestehenden und geplanten künstlichen Gewässern.

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