Nach Jahren des Niedergangs ist der Bestand an Regalorchideen (Holunder-Knabenkraut), lateinisch Dactylorhiza Sambucina – einer fast ausgestorbenen Orchidee, die unter anderem in der Kåsegård-Schleife in Klinteby wächst – auf mehr als das Doppelte angewachsen. Dies teilt die Landschaftsmanagerin Katrine Høst vom BRK-Ministerium für Natur und Umwelt mit.
In den letzten Jahren wurden in der Gegend Insektenhotels eingerichtet, um Bienen anzulocken, die vom Geruch der Orchideen angelockt werden und diese bestäuben. Es gib aber noch keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen diesen Insektenhotels und dem starken Anstieg des Bestands.
Das Gebiet gehört dem Naturfonds von Aage V. Jensen, und hier ist der Biologe Lars Malmborg für das Kåsegårds-Projekt verantwortlich.
Er glaubt nicht, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen den Insektenhotels und der Zunahme der Orchideen gibt.
„Es ist eher so, weil der Regen es den Samen leichter gemacht hat, durch das Moos in den Boden zu gelangen“, sagt er.
Neue Bodentests haben auch gezeigt, dass der Boden in Kåsegård zu sauer ist und die Stiftung hat daher um Erlaubnis gebeten, Kalk in der Gegend zu verteilen.
Wenn Sie also einmal wieder auf Bornholm sind, suchen Sie nach den Regalorchideen.
Standorte und Verbreitung des Holunder-Knabenkrauts in Mitteleuropa
Die Pflanze liebt als Standort magere, wenig bewirtschaftete Wiesen und Weiden auf kalkfreiem oder oberflächlich entkalktem Untergrund. Das Holunder-Knabenkraut besiedelt mäßig saure bis schwach basische, kalkarme, meist lockere und sandig-steinige Lehmböden, die etwas humös sein sollten, es bevorzugt Bergwiesen, geht aber auch in lichte Wälder. Es gedeiht gern auf Porphyr oder Gneis. Es ist eine Charakterart des Viscario-Festucetum aus dem Verband Koelerio-Phleion phleoidis, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Violion caninae oder magerer Gesellschaften der Ordnung Arrhenatheretalia elatioris vor.[1] Es kommt an seinen Standorten oft in kleineren, lockeren Beständen vor.
Das Holunder-Knabenkraut war in Mitteleuropa schon immer sehr selten, es kommt dort nur in kalkarmen Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in den Alpen vor, und es ist heute wegen der Standortvernichtung durch „Meliorierung“ in seinem Bestand bedroht.
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Foto: Wikipedia